Unsere Rückfahrt ging dann Richtung Kraaifontein zu unserem Verschiffungsagenten Duncan. Wir wollten in Brakenfell noch einige Teile für den Hilux kaufen, da es dort super viele und günstige 4x4 Anbieter gibt.

Ein Einkaufsparadies für Offroader. Auch wollten wir noch einmal nach Mother City (Kapstadt) zurück kehren, die Stadt hat eine magische Anziehungskraft. Auf der Rückreise kamen wir unter anderem wieder durch die sehr schönen Städte Port Albert, Plettenberg, Knysna und Stilbaai. Sehenswerte Ortschaften mit einem besonderen Flair.  

Unser Fazit fällt größtenteils sehr positiv aus. An erster Stelle sind die immer sehr netten, ja fast zauberhaften Menschen zu erwähnen, die uns auf unserer Route überall begegnet sind. Jederzeit freundlich und immer hilfsbereit und stets mit einem netten Lächeln im Gesicht. Egal ob Schwarz oder Weiß. Viele haben uns gegrüßt und uns zugewunken. Eine neue Erfahrung, die uns so nicht mehr aus unserem Heimatland bzw. aus Europa geläufig war. Landschaftlich ist die Ostküste ein kleines Juwel. Wunderschön anzusehen, meistens war alles pikobello sauber. Überall waren wunderschöne Häuser zu bewundern, leider standen aber auch immer noch die Townships dazwischen. Die dort lebenden Menschen waren trotz ihrer bitteren Armut aber genau so freundlich wie alle anderen auch. Es fehlt immer noch an genug sauberen Wohnraum für die Schwarzen und vor allem fehlt es dort auch immer noch an Bildung, um dann vielleicht irgendwann einmal einen Job zu bekommen für ein besseres Leben. Und um nicht in die Kriminalität abzudriften, die leider immer noch sehr hoch beziffert wird.  Und auch die Vielzahl der Nachkommen ist immer noch zu hoch, was es für die Familien nicht leichter macht. Da muss immer noch eine hohe Aufklärung her, damit sich noch viel mehr ändert. Das alles ist aber wie immer ein Kreislauf, den es zu durchbrechen gilt. Auf der anderen Seite der bereits erwähnte Reichtum. Den Reichen geht es an der Ostküste sehr gut, was auch zur Schau gestellt wird. Wir haben uns zumeist sicher gefühlt. Aber das Thema Sicherheit ist auch eine Glückssache. Trotzdem waren wir immer vorsichtig und haben entsprechende Vorkehrungen getroffen bzgl. unserer persönlichen Sicherheit. Haben unseren Wagen meistens nicht alleine irgendwo stehen lassen. Wir würden immer wieder hierherkommen und haben das für die Zukunft auch eingeplant. Alles in allem ist dieses Land, und hier besonders die Ostküste einfach zu schön, um nicht zurückzukehren.

Leider, was die Kriminalität anbetrifft waren wir fast zur gleichen Zeit in Kapstadt, als der junge deutsche Tourist Nick Frischke bei einer Wanderung sehr wahrscheinlich von einer Gang aus den Slums überfallen, beraubt und sehr wahrscheinlich getötet wurde. Das alles geschah ca. am 14.02.23 und ist bis heute, 05.03.23 nicht geklärt. Noch hat man Nick Fritschke bis dato nicht auffinden können. Es sind immer noch Suchtrupps unterwegs in der Bergregion, wo er eine Wanderung unternommen hat.  Eine sehr traurige Geschichte, die sowohl Deutschland, also auch Deutsche in Südafrika sowohl Südafrikaner selbst, insbesondere die Bewohner von Kapstadt sehr beschäftigt und ungläubig zurück lässt. Der Schaden wird hier sehr groß auch für Südafrika sein.

Anm.: George
Ich war 1984 in Südafrika und erlebte die Apartheid und war nun gespannt was sich hier alles so verändert hat nach so vielen Jahren. Subjektiv von außen aus der Sicht eines Reisenden betrachtet sind doch viele Dinge noch nicht zufriedenstellend gelöst. Es bedarf noch sehr viel Arbeit die aber noch ein paar Generationen überdauern wird. Es gibt zwar viele aus der Bevölkerung  die es geschafft haben, aber es gibt auch noch mehr die es nicht geschafft haben und ein elendiges Leben führen müssen. Auch leidet das Land unter einer extremen Korruption. Viele Südafrikaner senden ihre Kinder zur Ausbildung in alle Teile der Welt weil es hier kaum Chancen für sie gibt. Wir waren über Weihnachten in Stilbaai auf einer Campsite auf der nur Schwarze waren. Wir wurden eingeladen und feierten mit Ihnen. Weiße Südafrikaner haben wir dort kaum gesehen. Auf anderen Campsites sind fast nur Weiße anzutreffen. Die „Rassentrennung“ steckt noch in vielen Köpfen, was hier kein Vorwurf seien soll. Bedingt durch die Armut ist natürlich die Kriminalität und die Brutalität sehr hoch. Es müssen daher von den Touristen strikt gewisse Verhaltensregeln zu deren eigener Sicherheit eingehalten werden.

Wir haben jedoch, wie schon erwähnt sehr freundliche Menschen hier kennengelernt mit denen man sehr schnell ins Gespräch kommt und die einem auch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es wäre sehr schade wenn dieses so schöne Land den Bach herunterginge. Meine persönliche Meinung ist, daß die momentane Regierung hier nicht im Sinne von Nelson Mandela und den Menschen handelt. So bleibt den Weißen nur übrig hinter Stacheldraht und Elektrozäunen zu leben, oder sie verlassen das Land ganz. Oft hörten wir das viele Weiße schon Richtung Europa aufgebrochen sind. Aber das ist in vielen Teilen der Welt so. Früher haben sich die Wohlhabenden zum Schutz Burgen und Schlösser gebaut. Zurück bleibt doch der Zwiespalt.

 

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