Jetty

Am 14.3.23 trafen wir bei tristen, grauem Himmel in der Küstenstadt Swakopmund ein. Die Stadt wurde 1892 von deutschen Kolonisten gegründet und liegt an der Swakop und am Rande der Wüste. Der erste Eindruck war mal wieder „nicht so schön“.

Neue Gegenden verleiten einen oft zu der Ansicht, es wäre da jetzt nicht so schön im Vergleich zum vorherigen Aufenthaltsort. Wir fuhren zu dem von uns ausgewählten Camp „Alte Brücke“ und buchten erst einmal 3 Übernachtungen. Das Camp ist schön, jeder Stellplatz hat sein eigenes recht großes Bad. Was uns sehr recht war, denn wir haben immer viel zum Abstellen was nicht mehr in unsere Kabine passt wenn wir uns selbst darin aufhalten. Es gibt auf dem Camp auch noch schöne Häuschen und kleine Appartements zu mieten. Und der Platz liegt ca. max. 5 Minuten vom Atlantik entfernt. Mit das unserer Meinung nach beste Restaurant von Swakopmund, das „Old Steamer“ befindet sich ebenfalls auf dem Gelände. Das Essen dort war wirklich der Hammer. Buffet mit allem Drum und Dran und noch vielem mehr. Auch das Restaurant ist sehr schön eingerichtet, man könnte glauben, man findet sich plötzlich ein wenig wie auf der „Titanic“ wieder. Wir waren sehr zufrieden.

Am nächsten Tag schien die Sonne schon sehr früh und wir machten uns zu unserem ersten Cappuccino auf in die Stadt. Geprägt von der deutschen Kolonialgeschichte findet man hier noch sehr, sehr viele Kolonialbauten, deutsche Straßenschilder, Apotheken mit deutschen Namen wie die „Bismarck Apotheke“, deutsche Geschäfte, sowie Hotels und das bekannte deutsche „Cafe Anton“. Berühmt für seine Schwarzwälder Kirsch Torte und mehr. In dem sehr bekannten Restaurant „Brauhaus“ bekommt man viele deutsche Speisen wie z.B. Schweinebraten mit Rotkraut serviert. Da geht fast jeder Tourist einmal essen obwohl die afrikanische Küche absolut nicht nachsteht. Ist aber bekannt und man muss wohl einmal da gewesen sein.

Da wir uns hier für unsere Kabine eine zusätzliche Alubox bauen lassen wollten ging es einige Tage später ab ins Industriegebiet. Sehr groß, eine riesige Auswahl, Autohaus an Autohaus und Werkstatt an Werkstatt. Wieder einmal ein Traum für Georg. Wir fanden eine Werkstatt die uns die Box nach genau Georgs Vorstellungen und Plänen bauen konnte. Dauerte nur länger als eine Woche und somit haben wir auf der Campsite entsprechend verlängert. Zwischendurch gingen wir immer wieder in die Stadt auf Entdeckungsreise und fanden immens viele schöne Fotomotive. Die alte Seebrücke, liebevoll „Jetty“ genannt z.B.,oder das Woermann Haus, eines der ältesten Gebäude der Stadt. Es wurde im Fachwerkbaustil für den Hamburger Spediteur Adolph Woermann errichtet. Auch das wunderschöne Hohenzollernhaus und der Alte Bahnhof im Kolonialstiel, heute ein 4 Sterne Hotel sind sehr sehenswert um nur einige zu nennen. Man muss auf Entdeckungsreise durch die Straßen und kleinen Gässchen gehen und findet immer wieder etwas Neues aus der deutschen Vergangenheit. Zwischendurch bastelte Georg am Hilux und ich hatte Freizeit auf unserem Platz. Unter anderem hat er neue Stoßdämpfer für den Hilux eingebaut. Und da wir einen so netten immer freundlichen Pförtner am Camp hatten schenkten wir ihm die alten Stoßdämpfer. Diese waren für namibische Verhältnisse noch sehr gut und das konnte man an der Freude des Pförtners leicht erkennen, denn sie passten genau in seinen sehr alten Hilux. Volltreffer und eine große Freude auch für uns. Auf der Alten Brücke trafen wir per Zufall auch unsere Verschiffungspartner Uli und Karin aus Berlin wieder mit denen wir dann auch noch einige Zeit verbrachten. Dann kam der große Moment, die Alubox war fertig, schwarz beschichtet und wurde montiert. Wir waren zufrieden mit der Box und auch mit dem Preis. Man wird ja immer fauler auf Reisen und da es uns immer besser in Swakopmund gefiel blieben wir letztendlich volle 14 Tage da und genossen die Stadt und ihre guten Restaurants. Wir möchten auch festhalten das die Einwohner der Stadt sehr freundlich sind und viele Ältere hier der deutschen Sprache noch mächtig sind. Vor fast genau 11 Jahren waren wir schon einmal hier und haben auch unsere damalige Unterkunft, das Hotel Rapmund besucht welches es immer noch gibt. Neben dem Cafe Anton. Aber natürlich hat sich in dieser langen Zeit viel in Swakopmund verändert. Die Stadt ist sehr gewachsen und das schon erwähnte Industriegebiet ist fast so groß wie ein kleines Dorf in der Stadt. Steht unseren Industriegebieten nicht nach. Es ist aber auch für die 2.größte Stadt im Land Angelpunkt mit viel größerer Reichweiten. Die Stadt war und ist sehr sehenswert und wir würden jederzeit wieder dorthin reisen.

Info:
Alte Brücke Camsite:
Preis: 2 PPN 480 NAD
Wifi: ja - schnell
Cell Phone Signal: ja Internet: Schnell

Dem nächsten Ziel entgegen

Weiter ging es in die Hauptstadt Windhoek. Hier hatten wir einige Erledigungen zu treffen. Auf der Fahrt dorthin sahen wir die üblichen schönen Landschaften mit ihren vielfältigen Gebirgen und Bergen, in immer neu wechselnden Farben. Wir entschieden uns für das unter den Overlandern sehr gelobte „Urban Camp“. Ein wirklich sehr schönes Camp mit einem phantastischen Restaurant und tollen Pool und Bar Bereich. Hier hat man alles was mach braucht. Und um die Ecke befand sich „Joes Beerhouse“, ein sehr bekanntes Restaurant in Windhoek und ebenfalls bei den Overlandern sehr beliebt. Aber eigentlich ist es nichts anderes wie das „Brauhaus“ in Swakopmund. Kaum hatten wir unseren Platz bezogen liefen uns Michi und Alex in die Arme, die auch gerade angekommen sind. Beide hatten wir vor ca. 5 Jahren in Marokko kennen gelernt und damals stimmte die Chemie gleich. Und sie hatten damals die süße Nelly dabei, einen Schmetterlingshund. Sie lebt leider nicht mehr. Seit dieser Zeit reisen beide mit ihrem Land Rover die Ostküste rauf und runter und leben die meiste Zeit in ihrem Auto. Sie sind damals aus Deutschland ausgestiegen und wir werden sehen, ob und wo sie einmal ansässig werden. Eventuell auch wieder in Deutschland. Wer weiß das schon. Windhoek ist ziemlich groß und die Innenstadt ist teilweise sehr modern aber nicht schön. Auch hier waren wir von 11 Jahren mit Renate und Wolfgang auf unserer ersten Namibiareise. Leider haben wir fast nichts wieder erkannt. Per Zufall fanden wir dann doch die Einkaufsmall, in der wir damals Einkäufe getätigt hatten und Kaffee und Kuchen in einem deutschen Cafe zu uns nahmen. Ansonsten bietet Windhoek kaum Sehenswürdigkeiten bis auf die Evangelisch Lutherische Christuskirche aus dem Jahr 1910 erbaut, das Wahrzeichen von Windhoek. Ein schöner Blickfang in der sonst tristen Gegend der Innenstadt. Daneben im hochmodernem Stil errichtet das Museum der Unabhängigkeit. Nicht schön, steht aber da und die Einwohner von Windhoek sind auch nicht sehr begeistert von diesem Bauwerk. Ansonsten viele moderne Shoppingmalls und auch hier läuft fast jeder mit seinem Smartphon durch die Stadt. Das richtige Afrika sieht anders aus, wird es aber immer weniger geben. Zumindest gerade in Namibia und natürlich auch in Südafrika. Zur Erholung blieben wir noch weitere Tage im Camp und planten dort auch unsere weitere Route die uns als nächstes nach Omaruru führte.

Info:
Urban Camp Winhoek:
Preis: 2 PPN 480 NAD
Wifi: ja - schnell
Cell Phone Signal: ja Internet: Schnell

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